Olympia 2012 in Leipzig

Die gescheiterte Olympiabewerbung von Leipzig 2012

Es gibt wohl keine sportliche Veranstaltung, die vergleichbar ist mit den Olympischen Spielen. Das historische Event hat seine Wurzeln im alten Griechenland. Heute schauen unzählige Menschen weltweit zu, wie sich Sportlerinnen und Sportler aus über 200 verschiedenen Ländern der Welt in unterschiedlichen Disziplinen messen. Es ist daher nicht weiter verwunderlich, dass sich auch Deutschland für die Ausrichtung der Spiele beworben hat. Leipzig konnte sich gegen andere deutsche Städte wie Düsseldorf oder Hamburg durchsetzen, nicht zuletzt, weil die im Osten des Landes liegende Stadt einen großen Symbolwert hat. Die Olympischen Spiele in Leipzig sollten ein neues, weltoffenes Deutschland präsentieren.

Internationale Konkurrenz

Leipzig musste sich jedoch auch gegen andere, internationale Städte durchsetzen. Die Konkurrenz 2012 war groß. New York versuchte, sich mit großen Bauprojekten und Milliardenschweren Investitionen gegen die Mitbewerber durchzusetzen. Ein riesiges Stadion für über 85000 Zuschauer sollte unweit von Manhattan entstehen. Das Internationale Olympische Komitee, das IOC, wollte aber kompaktere Spiele haben und die schiere Größe von New York sprach am Ende gegen die Metropole. Ein weiterer starker Kandidat aus Europa: Madrid. Die Hauptstadt von Spanien ist natürlich nicht nur Fußballfans bekannt. Madrid hatte großes Interesse an den Olympischen Spielen und versprach, große Summen in die Infrastruktur zu investieren. Doch die Tatsache, dass sie 1992 bereits in Barcelona stattgefunden haben und das IOC einen neuen Austragungsort sucht, half der Bewerbung von Madrid nicht. Paris bewarb sich ebenfalls um die Ausrichtung der Spiele. Die französische Hauptstadt hatte sich bereits 2008 beworben und verloren. Das IOC hatte diese gescheiterte Bewerbung sicher auch noch im Hinterkopf, als es sich gegen Paris entschieden hatte.  Ebenfalls ohne Erfolg blieben die Bewerbungen von Moskau, Istanbul, Rio de Janeiro und Havanna. Mehr Glück hatte London, das sich am Ende gegen das beeindruckende Bewerberfeld durchsetzen konnte und die Olympischen Spiele 2012 austragen sollte.

  • Paris (Note 8,5)
  • Madrid (Note 8,3)
  • London (Note 7,6)
  • New York (Note 7,5)
  • Moskau (Note 6,5)
  • Leipzig (Note 6,0)
  • Rio de Janeiro (Note 5,1)
  • Istanbul (Note 4,8)
  • Havanna (Note 3,7)

Nachdem sich Leipzig gegen andere deutsche Städte durchsetzen konnte, musste es sich dem IOC als zukünftige Olympiastadt präsentieren. Das IOC bewertet die Städte anhand einer Vielzahl unterschiedlicher Kriterien. Bewertet werden z.B. der Zustand der Sportanlagen der Stadt, die Transportmöglichkeiten und die bisherige Erfahrung mit sportlichen Großveranstaltungen. All diese Punkte wurden am Ende in Form einer Note zusammengefasst. Ein Wert über 6,0 bedeutete, dass die Stadt gute Chancen hatte, die Olympischen Spiele erfolgreich durchzuführen. Leipzig erhielt eine glatte 6,0, was leider nicht reichte, um sich gegen die starke Konkurrenz durchzusetzen. Moskau, London, New York, Madrid und Paris schnitten beim Test des IOC besser ab und Leipzig schied aus.

Ort Land Runde 1 Runde 2 Runde 3 Runde 4
London Vereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich 22 27 39 54
Paris Frankreich Frankreich 21 25 33 50
Madrid Spanien Spanien 20 32 31
New York Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten 19 16
Moskau Russland Russland 15

Was plante Leipzig zu Olympia 2012?

Für die Olympischen Spiele plante Leipzig, ein neues Olympiastadion zu bauen. Mehr als 200 Millionen Euro sollte in die Infrastruktur fließen, um eine Veranstaltung dieser Größenordnung reibungslos über die Bühne bringen zu können. Doch die Provinzialität von Leipzig sprach wohl am Ende gegen die Stadt. Sie galt als zu klein und unerfahren, um die Olympischen Spiele austragen zu können. Man entschied sich lieber für große Metropolen, die bereits über eine gute Infrastruktur und ausreichende Transportmöglichkeiten verfügen, wie die Wahl von London 2012 oder Rio de Janeiro 2016 zeigen sollte.

Die Olympischen Spiele 2012 in England

NNach einem anstrengenden Kampf um die Olympischen Spiele war London in den Augen des IOC der beste Austragungsort für die Veranstaltung. Vom 25. Juli bis zum 12. August 2012 waren alle Augen der Welt auf London gerichtet. Über 10.000 Sportlerinnen und Sportler reisten an, um sich in über 300 Wettbewerben messen zu können. Die Eröffnungszeremonie dauerte über vier Stunden und zeigte die  historische Entwicklung von England hin zu einer starken Industrienation und einem kulturellen Zentrum der Welt. Sogar James Bond, in Form des Schauspielers Daniel Craig, hatte zusammen mit Königin Elisabeth II. einen Gastauftritt.